„Die Lausitzer sollten die natürliche Zwei- und Mehrsprachigkeit ihrer Region schätzen und zu nutzen wissen!“ – so der Grundtenor der Teilnehmer des ersten Forums zur Sprachplanung der obersorbischen Sprache in Bautzen / Budyšin.

Begrüßung im Haus der Sorben Am Samstag, den 7. September 2013, fand ein ganztägiges Forum zur Sprachplanung der obersorbischen Sprache im Haus der Sorben in Bautzen statt. Organisiert wurde diese Veranstaltung vom WITAJ-Sprachzentrum gemeinsam mit der europäischen Sprachkampagne language diversity.

Im Mittelpunkt stand die Frage nach der Sprachförderung heute: Wie erhalte ich eine Sprache und wie kann ich den Status der sorbischen Sprache sowie das Image dieser im Kontext europäischer Sprachminderheiten steigern?

50 Teilnehmer, vor allem Sorben gemeinsam mit weiteren Interessenten aus der Region und geladenen Experten aus den Bereichen Marketing, neue Medien, Wirtschaft und Tourismus sind der Einladung gefolgt, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. In Kleingruppen wurden die ersten Ideen zur Imagesteigerung des Sorbischen in der mehrsprachigen Region Lausitz im Dreiländereck gesammelt.

„Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Forums zur Sprachplanung. Wir hatten rege und sehr interessante Diskussionen, die wir nun gemeinsam auswerten werden. Die Teilnehmer waren sehr motiviert und engagiert und es freut mich, die ersten Rückmeldungen zur weiteren Mitarbeit erhalten zu haben“, so Dr. Beata Brězan, Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums in Bautzen/Budyšin.

Prof. Dr. Jeroen Darquennes, Professor für deutsche und allgemeine Sprachwissenschaft an der  Impulsreferat von Prof. Dr. Jeroen Darquennes Universität Namur, Belgien lieferte zu Beginn der Veranstaltung den theoretischen Hintergrund und beantwortete eine lange Liste der unterschiedlichsten Fragen der Teilnehmer. „Ich bin der Einladung in die Lausitz sehr gerne gefolgt und freue mich über diese Initiative. Nur mit einer wohl durchdachten Sprachplanung gemeinsam mit den unterschiedlichsten Vertretern der Region ist es möglich, eine kleine Sprache, wie es die sorbische ist, zu erhalten und zu fördern. Der Startpunkt ist gelegt, nun muss man am Ball bleiben und die guten Ideen und Maßnahmen strukturieren, Partner finden und gemeinsam umsetzen!“

Fazit der Veranstaltung ist: Es gibt viel zu tun, um alle Bereiche der Sprachplanung der sorbischen Sprache zu berücksichtigen. Angefangen mit der Statusplanung kamen die Organisatoren und Teilnehmer zum Ergebnis und dem Wunsch: In der Lausitz soll die Zwei-und Mehrsprachigkeit im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien wertgeschätzt werden, und ein gemeinsamer mehrsprachiger Raum mit selbstverständlichem Sprachgebrauch eines jeden entstehen!

„Wir sind noch relativ am Anfang, jedoch konnten wir viele gute Ideen sammeln. Dies nicht nur in den Bereichen neue Medien, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch konkrete Ideen für Plakatkampagnen, die wir vor Ort in der Lausitz auch mit unserem language diversity team vorbereiten können, die wir jedoch heute noch nicht verraten möchten! Wir hoffen dabei natürlich auf Unterstützung der Stadt und des Landkreises“, so Judith Walde, Projektmanagerin der europäischen Sprachkampagne language diversity.

Nach der Auswertung des ersten Forums folgt die Planung der Folgeveranstaltung und wir hoffen wiederum auf rege Beteiligung aller Akteure wie auch weiterer Interessenten.

Workshop 3: Imagesteigerung der obersorbischen Sprache durch Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen17

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