Der 57. Kongress der FUEV, der Dachorganisation der Minderheiten in Europa, fand in diesem Jahr erstmals in Russland statt. Vom 16. bis 20. Mai 2012 nahmen rund 170 Teilnehmer am Kongress in Moskau beim Dachverband der Russlanddeutschen teil.
Einen der drei Themenschwerpunkte stellte die allgemeine Situation der Minderheiten / Nationalitäten in Russland und den ehemaligen Staaten der Sowjetunion dar. Spezifisch wurde die Bedeutung der Sprachenvielfalt in Russland untersucht. Hierbei wurden zum einen die seit drei Jahren andauernden Verhandlungen zwischen dem Europarat und der Russländischen Föderation über die Ratifizierung der Europäischen Sprachencharta diskutiert. Darüber hinaus läutete die FUEV die Bearbeitung ihres dritten Grundrechtes ein – das Grundrecht auf Sprache. Auf Grundlage der Diskussionen und Referate bildete sich während des Kongresses eine ad-hoc-Arbeitsgruppe, die eine Kongressstellungnahme erarbeitet hat. Diese fordert die Regierung in Moskau unter anderem auf, die bereits in großer Zahl vorliegenden Gesetze zum Schutz und zur Förderung der Nationalitäten, Minderheiten und Sprachen nun auch in der Praxis umzusetzen sowie die Charta der Regional- und Minderheitensprachen des Europarates zu ratifizieren.
In Russland leben rund 190 Minderheiten und Nationalitäten. Es werden mehr als 230 Sprachen gesprochen.
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Pressespiegel: http://www.rusdeutsch.eu/?z=7&id=4519&amenu1=2052